Die Anfänge

Es ist wohl kein Geheimnis: Der neue Auftritt von adelhaid.de ist nicht nur im Prinzip ein Weblog, er erfüllt auch alle Regeln, denen ich aber kaum Beachtung schenke. Das neue, wie auch immer geartete, Gewand soll desgleichen zeitlos erscheinen, wie alle meine Blogs. Im Übrigen auch einer meiner ersten, eigenen Grundsätze, als ich am 12.08.2012 mit diesem "Hobby" auf webmart.de begann, was - und hier sind wir wieder dabei/beim Anfang - im Prinzip gegen die ursprünglichen Grundsätze verstieß (und weiterhin verstößt), die mit dem Bloggen unterschwellig einhergehen.   


Damals waren meine Argumente größtenteils Ausflüchte, etwa dass mir das Statische zu schwermütig-/fällig daherkam, die Umgebung mir zu starr erschien, und des Weiteren hielt ich es für (Zitat) "untrefflich" auf einer Homepage Tagesaktuelles zu produzieren, selbst unter dem Kleid, der Verkleidung, eines Weblogs. Eine Kombination der zwei Elemente/Instrumente - Homepage und Blog - schloss ich ohnehin und generell aus, denn ich bin ein Freund strikter Trennung - im Prinzip...  

Tatsächlich täusche ich bis heute eine Verbindung via Subdomains meiner beiden "Hauptblogs" zur Webseite adelhaid.de vor. Erst Anfang bzw. Mitte 2020 bekamen die Blogs eine eigene Domain. Alle anderen "Webauftritte" blieben indes (- und bleiben es auch -) "domainlos". 

Unabhängig davon war der Gedanke des Eintauchens in die Blogosphäre mit Beginn meiner (permanenten) Rückkehr in das WorldWideWeb und dem Start der Domain adelhaid.de (im Februar 2011) stets omnipräsent. Was mich seinerzeit davon abhielt es erst 1 Jahr und knapp 8 Monate später zu tun, will ich im Heute larifari damit abtun, dass ich "persönliche Gründe" als Ausrede aufführe. Mit ziemlicher Sicherheit lag es jedoch an meiner tiefen Faulheit, meiner Freude des Nichttuns, dem Frönen der stetigen Prokrastination. 


Der in mir schlummernden Entschluss mein "Andersdenken" an die Außenwelt zu lassen benötigte einen kleinen Seitenhieb, eine Art von Ermunterung oder Ermutigung es in die Tat umzusetzen. Da ich mich gewöhnlich nicht selbst schlage, schlug man mich im sprichwörtlichen Sinne des Öfteren, nicht tatsächlich natürlich. Ich steckte all die allegorischen Treffer ein und weg und zog es vor weiterhin zu schweigen. Während dieser Periode dachte ich allerdings vermehrt daran, es vielleicht doch anzugehen. Manchmal denkt es in mir länger, als es mir und/oder anderen recht und richtig erscheint...
Mit dem Anbieter Webmart fand ich letztendlich eine Bloggerplattform, die nicht ausschließlich als eine solche daherkam und eher ein Tool-Dienst für Homepages war (was heute immer noch z. T. so ist). Entdeckt hatte ich deren Angebot über eine schlichte Suche nach kostenlosen Foren. Kurzum integrierte ich zwei Forenbereiche (darunter eines von Webmart) in meine Homepage und war damit vorerst zufriedengestellt.*+** Die Community dort war sehr nett und die Administratoren äußerst hilfsbereit. Ehe ich es mir selbst eingestehen konnte, wurde ich zu einem Teil des Webmart-Forums, war damit überhaupt nicht unglücklich und stieß immer mal wieder auf Themen, die sich der Bloggerei widmeten. Viele der bloggenden User sahen hier ihre Heimatstädte, mitunter auch weil es sich abseits des Mainstreams abspielte, Der "Blogger-Hauptstrom" war mir im Übrigen eine befremdliche Welt, die mir liebend gerne unbekannt bleiben sollte/geblieben wäre. Blogspot oder Wordpress waren mir zwar damals schon bekannt, ein tieferes "Eintauchen" in jene "komische" Umgebung der "komischen Zeitvertreibungsblogs" - wie ich anno dazumal es/das gedanklich für mich abspeicherte - war für mich allerdings unter keinen Umständen denkbar.
Um den Schwenk in vergangene Zeiten ein wenig abzukürzen: Es dauert nicht lange bis es mich "überkam", die direkten und indirekten Seitenhiebe ihre Wirkung entfachten, und ich schlussendlich zu Bloggen begann. Alles anderen ist in gewisser Weise nicht erwähnenswert, ein Blick auf den "Zeitstrang" (Bild rechts) offenbart ohnehin weitere Details (für Detailverliebte)... Nun ja, so einfach komme ich wohl nicht davon, denn es gibt da noch ein paar Dinge richtigzustellen, vor allem die meiner eigenen Gesinnung betreffen (Stichwort: Mainstream/Hauptstrom). 

Anfang Dezember 2012 stellte ich fest, dass es offenbar eine Modeerscheinung unter den Bloggern gab, die folgendermaßen vollzogen wurde: Man gönnte sich neben den "Hauptblog" noch einen weiteren, eine Art von "Neben- oder B-Blog", auf dem man über andere Dinge schrieb, andere Gebiete (Labels/Tags/Wortwolken/Kategorien) als auf dem größeren und meist durchweg frequentierteren eigenen Auftritt; quasi ein Nischenblog neben dem "Hauptstrom". Um das ganz deutlich zu sagen: Ich fand solcherlei Überlegungen von Beginn an äußerst interessant und war frohen Mutes einen Versuch zu wagen, jedoch wollte ich so ein "Unterfangen" anders als gewöhnlich angehen. Zuerst galt es einen anderen Blog-Anbieter zu finden, der gleichfalls wie Webmart gegen den Strom schwamm; einen solchen entdeckte ich recht schnell: blog.de. Ich meldete mich aber nicht sofort dort an, sondern wollte im Vorfeld zuerst mein weiteres Vorgehen nochmals gründlich überdenken. So absurd es sich - auch für mich - heute (noch) anhört, so entspricht es doch der Wahrheit; es trug sich einst (...) so zu: An einem Winterabend, es war die ausklingende Nacht des 6. Dezember, zog es mich der Tagesreflexion wegen ans Fenster. Ein überaus belebender Tag verlangte nach einer Phase der Rekapitulation der Geschehnisse, die auf mich - und damals auch die noch lebenden Hunden Adelhaid & Selma, so meiner bescheidenden Meinung zufolge - einprasselten. Ich stand an besagtem Tag am geschlossenen Fenster im ersten Geschoss des Hauses und blickte hinunter auf die von Laternen erleuchtete Straße; eigentlich (tatsächlich?) blickte ich in ein Nichts und begann, wie so oft, vor mir selbst zwanglos herzusprechen. Ohne das proverbiale Blatt vor dem Munde (sic!) hörte ich mich reden, so als ob ich einem Fremden zuhören würde. Die Hunde, vor allem Adelhaid, lauschten meinen Worten zwangsgebunden, obgleich ich nicht weiß, ob sie es bewusst mitbekamen was ich da vor mir her stammelte, da sie bereits schliefen und vielleicht auch träumten, ähnlich wie meinesgleichen es noch vor sich hatte, um die Ereignisse des Tages aufzuarbeiten. Für mich war gleichsam der Schlaf nach einem außergewöhnlicher Periode der Wachzeit ungemein wichtig, noch entschieden wichtiger empfand ich es demgegenüber die Erlebnis vor der "Nachtruh" zu vergegenwärtigen, in Worte zu kleiden, um hernach in einen komatösen Zustand zu verfallen, der lediglich minimal davon tangiert würde. Es war, mit anderen Worten gesprochen, ein Ritual, das ich seit Jahren - schon vor der Existenz der Hunden -, durchweg und meist zufriedenstellend, vollzog, einfach auch deswegen weil ich auf eine gesunde Rekonvaleszenz höchsten Wert lege.

In jener "Vornacht", vor eben der (verdienten) "Nachtruh", gab es hingegen einen merklichen Unterschied zu den vielen davor, der mir gleichsam als "Geistesblitz" dienen sollte, einem "Gedanken zur Nachtruh", wie ich es tags darauf, beim morgendlichen Spaziergang mit den Hunden, für mich begrifflich unsauber abspeicherte und über die Dauer der Hellzeit nicht vergessen konnte. An jenem Tag - in der Dunkelperiode, nach der Abendrunde mit den Hunden - war mir mein "Vorgehen" in Sachen "B-Blog" ungemein klar. Ich setzte mich ergo hinter das Steuer meines Autos und fuhr zum nächstgelegenen Händler für Elektrowaren. Dort fragte ich unbefangen nach einem Diktiergerät. Der örtliche Verkäufer war mir persönlich sogar bekannt, durch das TrekDinner in Bamberg, und offerierte mir eine Gerätschaft, die viele Studenten (aka. heute: "Studierende") benutzen. Ich vertraute seinen Worten und kaufte jenes Wunderwerk der Technik - einen sog. "Integrated Circuit Recorder" -, das mich in den nächsten Jahren als treuer Begleiter durch oder in die "Nachtruh" dienlich begleiten sollte. Davon wusste ich natürlich damals noch nichts, und deswegen dauerte es noch ein paar Tage, ehe ich die ersten "Gehversuche" unternahm. Nun ja, das stimmt nicht so ganz: Tatsächlich sollte mein erstes "Diktat" gleichsam zum ersten Eintrag auf meinem "Nischen-Blog" führen, der den umschlungenen Titel "Guten »Abend« oder Gute »Nacht«" trug. Er entstand am 12.12.2012 und wurde am 14.12.2012 auf dem/meinem "B-Blog" nachtruh.blog.de in (ausschließlich) verschrifteter Form veröffentlicht. Heute wie gestern hat der Ausspruch "Ich war stolz wie Bolle" einen nostalgischen Beigeschmack - doch es war so: mir war blümerant zumute. Zwar dachte ich einen kurzen Momenten, einen wirklich kurzen Augenblick des Seins, darüber nach, ob ich auch die Tondatei dem Besucher zu Verfügung stellen sollte, entschied mich aber aus vielerlei Gründen dagegen, was gesondert behandelt wird. 


Blog.de war eine wunderbare Plattform, wie sich schnell - für mich - herauskristallisierte. Auf ihr war das Bloggen eine Wonne und die Mitpartizipierenden empfand ich als Augenweiden in dem dicht verstrickten Netz der, ja, Tagebuchschreibenden. Ich schloss viele Kontakte und - neben einer Hundebloggerin - fand ich sogar einen Freund, der unisono auf dieser Webseite mit mehreren Blogs aktiv zugange oder zugegen war, und den ich auch später persönlich treffen durfte. Wenn ich das so schreibe, klingt es ein wenig pathetisch (- dem bin ich mir durchaus bewusst -, doch wenn man nicht lügen will, was soll man dann von sich geben, außer der eigenen gefühlten Wahrheit?). Noch bis zum heutigen Tage verbindet uns eine dauerhafte Freundschaft. Ich traf ihn nicht nur einmalig und ich will fast sagen, dass wir voneinander ungemein profitieren - selbstredend in einer Weise, die nichts mit monetären Mitteln gemein hat. Wir sind über die Jahre tatsächlich tief-verbundene Freude geworden. Für einige Teile dieses Eintrag griff ich - um ganz ehrlich zu bleiben - sogar auf einer E-Mail-Korrespondenz zwischen uns aus dem Jahr 2014 ab, wo ich nahezu ähnliche Worte fand, um mein Dasein in der Bloggerwelt klar abzulichten/darzustellen. Und - der Wahrheit wegen - um ganz deutlich zu werden: Ich drückte mich damals um ein wesentliches Mehr stringenter - im herablassenden Sinne - aus, als in jenen hier vorzufindenden Zeilen.


Die absolute Kurzfassung wäre: Es dauerte 4 Monate bis ich mit zwei unterschiedlichen Blogs am Start war. Und auch im Heute (2022) sind beide Blogs noch gegenwärtig und werden von mir "bespielt", liefern [ergo] "Content" (wie man so "unschön" sagt). 


Da wären sicherlich noch ein paar - eher: viele - andere "Dinge", die ich erwähnen sollte, könnte oder müsste, aber täte ich das an dieser Stelle, so hätte ich die Überschrift "Die Anfänge" zu erweitern. Die Detailschauen [= grammatikalischer Plural von Detailschau]  werden die Schleier bestimmt insoweit lüften, das man das skizzierte Bild plastisch formen kann, so man will.    


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* Forum #1 - "Adelhaid-Forum" (webmart.de): http://web.archive.org/web/20130410093252/http://www.adelhaid.de/a-d-e-l-h-a-i-d-s-f-o-r-u-m/ 
(http://f3.webmart.de/f.cfm?id=3615093)   

** Forum #2 - "Internes Forum" (talkiforum.com): http://web.archive.org/web/20130410070608/http://www.adelhaid.de/internes-forum/

(http://web.archive.org/web/20130403041015/http://tal.ki/?utm_source=install&utm_medium=link&utm_campaign=get_your_own)