Dieses Spiel würde ich am liebsten sofort anfangen wollen zu spielen - zu spielen wohlgemerkt, keinesfalls zu leiten -, denn Encounters, kurz ENC, wurde niemals begonnen - oder vielmehr begangen, um gespielt zu werden. Beim Entwurf des Regelwerks fehlte seinerzeit schlichtweg die Resonanz. Nicht weil die Idee dahinter weniger begeisternd wirkte, sondern weil es von der Aufmachungen her absolut kein klassisches PBeM mehr war, wenn man überhaupt entfernt davon reden konnte. ENC war mehr das, was man (auch heute noch) als ein RPG - englisch: role-playing game / deutsch: Rollenspiel - ansehen hätte konnte.
Hinter der minimalistischen Anleitung - im Übrigen äußerst selten bei dieser Art von Konzeptspielen - von anfangs 2 1/2, später [20. Februar 2001] 3 1/2 Seiten, verbarg sich ein ausgeklügeltes Crossover zwischen realen, monatlichen Treffen der zu spielenden Figuren/Charaktere und auferlegten Missionen durch die Spielleitung. Insbesondere Letzteres wäre für mich im (Hier &) Heute der entscheidende Grund, warum ich dieses Spiel nicht mehr leiten wollen würde, schlicht und ergreifend weil es viel zu aufwendig erschiene; dies wusste ich jedoch damals schon und beschränkte es von Beginn an - den es niemals gab - auf eine Anzahl von 20 Personen. Das Haupt-K.o.-Kriterium der meistens PBeM'ler war vermutlich das gewollte Eintauchen in die fiktive Rolle im - wie ich es im Regelwerk nannte - "Großen Kreis", also in einer großen Runde in der Öffentlichkeit, bei der geplant war tatsächliche Gesellschaftsspiele am Tisch zu führen. Der Spielleiter hätte, womöglich auch teils mit dem Gastgeber gemeinsam (eine der fiktiven Gestalten), ein gewöhnliches (Brett-)Spiel in eine besondere Richtung zu lenken versucht, so die grundsätzliche Idee. Ein weiteres Argument gegen ENC war letztendlich auch die "gewisse Ungewissheit" im Vorfeld, die in der Tat absolut beabsichtigt war. Die Anleitung gab nämlich nicht viel Preis. Man hätte mitunter alles erst während des Spielverlaufes erfahren. Des Weiteren erschien ENC einigen Interessierten zu wenig "SciFi-lastig", obgleich der Ort der Begebung (und gleichzeitig der Ort der allermeisten Handlungen) eine Raumstation gewesen wäre, nämlich die aus dem A:TC-Universum (Cosmic 2, kurz: C2). Damit einher ging natürlich, dass Quer- oder Neueinsteiger sich erst mal in die Geschehnisse aus (zumindest) der Vorgeschichte von A:TC hätten einlesen müssen, um den Gesamtkontext nachvollziehen zu können. Und was soll ich großartig sagen: Schon damals las man ungern viele Seite (wenn es nicht gerade eine Spielanleitung war).
Der hauptsächliche Punkt, warum es niemals gespielt wurde, lag allerdings bei meiner Person selbst. Ich hatte kein großartiges Interesse "Werbung" zu machen. Als ich die Anleitung in ihrer Rohversion schrieb, war APU gerade zu Ende gespielt worden und A:PM begann ein klein wenig Fahrt aufzunehmen. Möglicherweise hatte ich das Projekt zu früh gestartet und konnte es deshalb überhaupt nicht auf die sprichwörtlichen Beine hieven, da es für eine Einzelperson fast unmöglich erschien neben A:PM auch noch ENC zu meistern.
Wer sich am Ende dieser kleinen, rekapitulierenden Abhandlung zu ENC fragt, was die Ablichtung Jennifer Lopez´s hier zu suchen hat, der sollte sich tatsächlich einen Blick in die Anleitung gönnen.
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